Musikverein Untergriesheim e.V.
 

Chronik des Musikvereins Untergriesheim

1956 - 1962 Die frühen Jahre

Im Dezember 1956 gründeten Mitglieder einer Jugendgruppe, welche dem Bund der katholischen Jugend angeschlossen war, die heutige Musikkapelle Untergriesheim. Die Gründungsmitglieder waren: Roland Müller, Paul Denninger, Ernst Klaiber, Herbert Geiger, Hermann Mattes, Klaus Kappes, Gerhard Herkert und Anton Mandel. Am 25. Januar 1957 kam Leo Müller, am 1. Februar Hans Span sen. und am 28. Juni Günter Müller dazu. Der Grund war die musikalische Umrahmung der beiden anstehenden Primizen, der ersten Gemeindemesse eines neu geweihten Pfarrers, die 1957 in Untergriesheim gefeiert werden sollten.

Der Untergriesheimer Gemeinderat bewilligte am 15.12.1956 einen Zuschuss von 200 DM unter der Bedingung, dass das Geld zurückzuzahlen sei, falls die Kapelle nicht mindestens zehn Jahre bestehen sollte. Mit diesen geringen Finanzmitteln sollten Instrumente und Notenmaterial beschafft, ein Probenlokal gefunden, sowie ein Dirigent verpflichtet werden.

Instrumente konnten teilweise von ehemaligen Aktiven einer 1924 gegründeten Musikkapelle sehr günstig erworben werden. Diese Kapelle wurde durch den 2. Weltkrieg auseinander gerissen, denn einige Musikkameraden kehrten nicht in die Heimat zurück. Die Überlebenden, verstärkt durch einige Aushilfen, hatten ihren letzten Auftritt bei der Primiz des Pater Pius Segeritz im Jahre 1947. Durch die günstige Überlassung ihrer Instrumente haben die früheren aktiven Musikfreunde einen wesentlichen Beitrag für das Zustandekommen des heutigen Musikvereins geleistet.

Die Kirchengemeinde Untergriesheim stellte einen Raum im Schwesternhaus zur Verfügung und nachdem Herr Alfons Götzenberger als Dirigent gefunden war, konnten die Proben beginnen. Die Ordensschwestern in ihrer Wohnung über dem Probenlokal ertrugen das Proben jahrelang klaglos.

Um die Schulden einigermaßen überblicken zu können, musste jedes aktive Mitglied einen Beitrag von 15 DM entrichten. Sehr hilfreich war dabei, dass die musikalisch nicht aktiven Mitglieder der Jugendgruppe, Walter Denninger, Heinz Geiger und Werner Mattes, freiwillig den gleichen Beitrag bezahlten. Zur Deckung der laufenden Kosten zahlte jeder Musiker pro Probe 50 Pfennig in die Kasse.

Durch fleißiges Üben konnte man im Jahre 1957 bei den beiden Primizen von Pfarrer Karl Müller und Pater Paul Denninger, unter der Stabführung von Alois Götzenberger zum erste Mal öffentlich auftreten.

Da ein großer Teil der damaligen Musiker gleichzeitig Theaterspieler waren, wurden Theaterveranstaltungen und Bunte Abende durchgeführt, deren Gewinn ausschließlich zur Instrumentenbeschaffung verwendet wurde.

Bis 1961 war die Musikkapelle eine Sparte der katholischen Jugend, doch es begann sich ein selbstständiges Gefühl zu entwickeln. Als einige Musiker dann einen Antrag stellten, sich von der katholischen Jugend zu trennen, wurde diesem stattgegeben. Es wurden Satzungen aufgestellt, in denen man sich verpflichtete, weiterhin am kirchlichen und öffentlichen Leben der Gemeinde mitzuwirken.

1962 - 1971 Der Verein wird zum zweiten Mal gegründet

1962 übernahm Engelbert Bohlander aus Weinsberg die Stabführung der Kapelle. Um ihr einen besseren Rückhalt zu geben, und um sie vor allzu großen Schwankungen zu schützen, schlug er vor, passive Mitglieder zu werben. Der Erfolg war unerwartet groß, 130 Einwohner erklärten ihren Beitritt.

Die Gründungsversammlung des nunmehr erweiterten Vereins fand am 04. April 1963 in der Turnhalle statt, wobei auch die Satzungen angenommen und die erforderlichen Wahlen durchgeführt wurden. Zum ersten Vereinsvorsitzenden wurde Anton Mandel gewählt. Die Jugendarbeit wurde nach Übernahme durch Herrn Bohlander intensiviert, um die aktive Kapelle möglichst schnell zu verstärken. 

Das Leistungsniveau stieg kontinuierlich. Die Kapelle bot ihren Zuhörern nun auch Unterhaltungsmusik und nahm 1963 zum ersten Mal an einem Wertungsspiel teil. Das Ergebnis war mit einem 1. Rang in der Mittelstufe sehr ermutigend.

1966, zum 10-jährigen Bestehen, konnten sich die Musiker erstmalig in Einheitskleidung präsentieren. Durch großzügiges Entgegenkommen der Sportfreunde konnte der Musikverein 1968 den ersten Kinderfasching in der Turnhalle veranstalten, der bis heute ein fester Bestandteil des Dorfgeschehens ist.

Ebenfalls kam durch Vermittlung von Herrn Bohlander der erste große Ausflug des Vereins, nach Tschars in Südtirol, zustande. Dort freundete man sich mit der Musikkapelle Tschars sowie mit dem Männergesangsverein aus Nordendorf in Bayern an. Beim großen Musikfest 1969 wurden diese freundschaftlichen Bande weiter intensiviert, denn wir durften als Gäste den Männergesangsverein aus Nordendorf, die Musikkapelle aus Tschars und die Volkstanzgruppe aus St. Valentin am Reschenpass beherbergen. Durch hervorragende Bühnenauftritte unserer Gäste wurde dieses Fest ein großer Erfolg. Die große Gastfreundschaft unserer Nordendorfer Freunde beim Gegenbesuch 1970 in Nordendorf hinterließ bei jedem Teilnehmer einen unvergesslichen Eindruck. 

Die 1200-Jahrfeier von Untergriesheim im Jahr 1971 war ein großes Ereignis, das gebührend gefeiert wurde. Die Musikkapelle hat es mit ihren Beiträgen mitgestaltet.

1972 - 1976 Eine schwierige Zeit

Im Frühjahr 1972 verließ Dirigent Bohlander die Kapelle. Leider ging fast die Hälfte der aktiven Musiker mit ihm. Da die Kapelle nicht mehr spielfähig war, führte dies den Musikverein in eine tiefe Krise. Die Vorstandschaft bemühte sich um einen neuen Dirigenten und konnte im Mai 1972 Ewald Rieth aus Bad Friedrichshall verpflichten. Herr Rieth übernahm damit eine äußerst schwere Aufgabe. Innerhalb kurzer Zeit war es ihm jedoch möglich, wenigstens die kirchlichen Feste wieder musikalisch zu umrahmen. Nach und nach konnte die Kapelle auch wieder mit Unterhaltungsmusik öffentlich auftreten. Durch den Wiedereintritt ehemaliger Musiker und durch selbst ausgebildete Jugendliche verstärkt, konnte man zum 20-jährigen Vereinsjubiläum 1976 wieder mit 26 Musikern aufspielen.

1977 - 1988 Es geht aufwärts

1977 war man soweit, dass man sich nach 7-jähriger Pause wieder dem Urteil der Wertungsrichter stellte. Beim Kreismusikfest in Bad Friedrichshall erzielte die Kapelle einen 1. Rang in der Mittelstufe.

Im Jahr 1979 wurde gemeinsam mit dem Kirchenchor ein Ausflug nach Nordendorf durchgeführt, der das Organisationstalent und die überwältigende Gastfreundschaft der Nordendorfer erneut unter Beweis stellte.

1980 übernahm Hans Span jun. das Dirigentenamt, er übertrug nun seine Begeisterung für die Blasmusik vom Dirigentenpult aus auf die Kapelle, nachdem er zuvor jahrelang als 1. Trompeter gewirkt hatte.

Zum 25-jährigen Jubiläum 1981 wurde Anton Mandel zum ersten Ehrenmitglied des Vereins ernannt. Zu dieser Zeit bestand die Kapelle aus 32 aktiven Musikern und 42 Jugendliche waren in Ausbildung. Besonders zu Beginn der 80er Jahre wurde im Musikverein Untergriesheim eine große musikalische Aktivität entwickelt.

Die besuchten Wertungsspiele wurden alle mit Erfolg abgeschlossen, die Konzerte, ob in der Kirche oder der Turnhalle, waren immer ein Ohrenschmaus. Die öffentlichen Auftritte nahmen immer mehr zu und die Musiker aus Untergriesheim waren gern gesehene Gäste bei der Umrahmung von Festen und Veranstaltungen.

Im Jahre 1987 wurde der Verein, auf Initiative des 1. Vorsitzenden Ernst Klaiber, in das Vereinsregister beim Amtsgericht Heilbronn eingetragen. Damit wurde die unzumutbare persönliche und finanzielle Verantwortung von den Schultern des Vereinsvorstandes genommen.

1988 - 1995 Ein Traum wird wahr

Im Jahr 1988 übernahm mit Herrn Sven Kempe ein ausgesprochen junger Dirigent die Kapelle. Der damals 19-jährige Abiturient brachte frischen Wind in den Verein, schon die Literatur, die er mitbrachte, ließ die Musiker aufhorchen. Er wurde mit Begeisterung aufgenommen und so konnte man, trotz einer starken Verjüngung der Kapelle durch das Ausscheiden einiger Musiker, ausgezeichnete Ergebnisse bei Wertungsspielen und drei Konzerten erzielen.

Leider verließ Sven Kempe aus beruflichen Gründen 1991 die Kapelle, aber nicht, ohne noch eine Musikerin per Eheschließung mitzunehmen.

Sein Nachfolger war Karl-Herrmann Weber, der die Kapelle bis Ende 1992 leitete.

Anfang 1994 übernahm unser 1. Flügelhornist, Hermann Zöllin die Geschicke der Kapelle und es konnte ein starker musikalischer Aufschwung verzeichnet werden. Obwohl dieses Dirigat von Anfang an als Interimslösung feststand, verstand es Hermann Zöllin, die Kapelle hervorragend zu motivieren. Im Dezember fand dann nach zweijähriger Konzertpause, in Zusammenarbeit mit dem katholischen Kirchenchor ein hervorragendes Weihnachtskonzert in der Kirche statt.

Ebenfalls im Jahre 1994 nahm der Traum von einem eigenen Musikerheim konkrete Formen an. Die Proben fanden zu dieser Zeit in der Untergriesheimer Turnhalle statt. Diese bot zwar genug Platz für die Musiker, allerdings fehlten ganz klar geeignete Räumlichkeiten für Instrumente und Noten. Deshalb wurde schon seit Jahren nach einer Alternative in Form eines eigenen Vereinsheims gesucht. Seitdem die Bahn ihr Bahnhofsgebäude nicht mehr nutzte, stand es ganz oben auf der Liste möglicher Objekte.

Nun war es also soweit, die Stadt Bad Friedrichshall konnte sich mit der Deutschen Bundesbahn einigen und das Bahnhofsgebäude käuflich erwerben. Im Mai 1994 wurde mit dem Herausreißen der Decke zum Speicher und der Innenwände im ersten Stock begonnen.

Mit den von der Stadt bereitgestellten Geldmitteln und dem sehr hohen persönlichen Einsatz der Vereinsmitglieder, die insgesamt über 1600 Arbeitsstunden geleistet haben, konnte bis Ende 1995 aus der oberen Etage des ehemaligen Bahnhofs das lang ersehnte Musikerheim entstehen.

Im Zusammenhang mit dem Bahnhofsumbau sind die Namen Ernst Klaiber und Wilhelm Geiger besonders zu erwähnen, die mit insgesamt über 800 Arbeitsstunden den größten persönlichen Einsatz gebracht haben. Diesen beiden und auch allen anderen Helfern und Mitgliedern gilt der Dank des Vereins, denn ohne diese Idealisten wären solche Projekte nicht zu verwirklichen. Wir danken auch der Stadt Bad Friedrichshall, sowie unserem damaligen Ortsvorsteher Alfons Ballmann, für ihr Engagement bei der Durchführung dieses Projektes.

Im Mai 1995 krönte Hermann Zöllin mit dem Wertungsspielergebnis "sehr gut - gut" beim 25. Kreisverbands-Musikfest in Schwaigern seine Dirigententätigkeit. Danach legte er aus beruflichen Gründen sein Amt nieder.

1996 mit 40 im eigenen Heim

Die Kapelle zum 40-jährigen Jubiläum 1996

Bei der offiziellen Einweihung des Musikerheimes am 20. Oktober 1995 trat die Kapelle zum ersten Mal mit ihrem neuen Dirigenten Simon Acker auf. In der folgenden Woche wurde gleich der erste Musikerbesen im neuen Zuhause durchgeführt. Diese Veranstaltung, die seit dem 7. November 1988 jährlich im Herbst stattfindet, hat sich in Untergriesheim fest etabliert und bringt uns jedes Jahr zahlreiche Besucher aus Nah und Fern in den Alten Bahnhof.

Jugendkapelle 1996 mit Dirigentin Marion-Simone Sahr (heute Koch)

Im August 1996 beging der Musikverein sein 40-jähriges Jubiläum mit einem großen Fest. Gefeiert wurde im Festzelt unmittelbar am Bahnhofsgebäude, sozusagen im eigenen Hof. Die räumlichen Möglichkeiten des eigenen Vereinsheims kamen hier vorteilhaft zur Geltung. Damit war man dann endgültig zuhause angekommen.

Anlässlich einer außerordentlichen Vollversammlung wurde Ernst Klaiber am 28. Juni 1996 zum zweiten Ehrenmitglied des Vereins ernannt.

1997 - 2005 

Im Juli 1997 gab Simon Acker die Leitung der Kapelle ab. Im Herbst wurde Anette Kohler für das Dirigentenamt gewonnen, das sie bis November 1998 innehatte.

Biker machen Blasmusik 1999

Im Jahr 1990 fand zum ersten Mal die vom Duttenberger Musiker Ralf Denninger initiierte Motorradausfahrt unter dem Motto "Biker machen Blasmusik" statt. Hier waren von Anfang an etliche Untergriesheimer Musiker dabei. 1992 waren es noch mehr und nach dem Auftritt fuhren alle zurück nach Untergriesheim, um hier in gemütlicher Runde zu feiern. Diese Ausfahrten wurden sehr schnell sehr beliebt. Teilnehmer aus ganz Deutschland meldeten sich und nahmen teil. Ende 1998 trat Ralf Denninger an den Musikverein heran, um uns die Ausrichtung des zehnten Jubiläums anzubieten. Der Musikverein sagte zu und so fand im Juni 1999 ein spezielles Musikfest mit dem Thema "Biker machen Blasmusik" statt. Höhepunkte der Veranstaltung waren der Auftritt der mehr als 150 Mitglieder starken Biker-Kapelle, sowie das Monsterkonzert mit den Mitgliedern der drei Vereine aus Untergriesheim, Herbolzheim und Obergimpern, das dadurch zustande kam, dass unser Dirigent Paul Krieger aus Herbolzheim zusammen mit seinem Bruder Jürgen Krieger, der zu dieser Zeit Schlagzeuger in Untergriesheim war und die Kapelle aus Obergimpern dirigierte, ein gemeinsames Konzert mit ihrer Heimatkapelle aus Herbolzheim organisierten.

Während der Vorbereitungen zu diesem Fest wurde im Frühjahr 1999 auch die vereinseigene Homepage gestartet. Unter www.mvug.de oder www.mv-untergriesheim.de präsentiert sich der Verein seitdem mit verschiedenen Aktivitäten im Internet.

Paul Krieger hatte die Kapelle im Januar 1999 übernommen, nachdem er zuvor schon als Posaunist in unserer Kapelle aktiv war. Jeweils im Oktober 1999 und 2000 fanden unter seiner Leitung Jahreskonzerte statt.

Das letzte Konzert mit Heinz Ullmer 2000

Leidensvoll begann das Jahr 2001, denn am 23. Februar mussten wir von unserem langjährigen aktiven Mitglied und hervorragendem Musikkameraden Heinz Ullmer Abschied nehmen, der nach schwerer Krankheit verstarb.

Im September 2001 übernahm der derzeitige Dirigent Peter Gross aus Oedheim die Kapelle. Gleich im Frühjahr des nächsten Jahres nahm das Orchester am Wertungsspiel des Kreisverbandes "mit sehr gutem Erfolg" teil. Im Frühjahr 2003 gab es das erste Konzert unter seiner Leitung. In den kommenden Jahren fanden mit Ausnahme des letzten Jahres (2017) jedes Jahr  gut besuchte Frühjahrskonzerte in der Turn- und Festhalle statt, sowie drei Konzerte in der Untergriesheimer Kirche St. Johannes. Das letzte im vergangenen Oktober 2017 gemeinsam mit dem St. Johannes-Chor unter der Leitung von Dietmar Wenzel.

Im September 2002 kamen die aktiven und passiven Vereinsmitglieder in den Genuss eines zweitägigen Ausfluges. Das Interesse war sehr groß. Mit zwei Bussen waren wir unterwegs und besuchten unter anderem die Saalfelder Feengrotten und die schöne Stadt Weimar. Unvergessen bleiben auch die gesanglichen und sportlichen Darbietungen beim "Ritterabend".

2002 wurde auch mit dem Neubau der Grundschule Höchstberg-Untergriesheim in unmittelbarer Nachbarschaft zum alten Bahnhof begonnen. Mit Beginn des Schuljahres 2003/2004 wurde der Schulbetrieb aufgenommen. Weil die Schule auch einen Raum im Bahnhofsgebäude nutzen muss, wurde ein überdachter Gehweg zwischen den Gebäuden errichtet.

Der Musikverein erhielt zwei weitere Räume im Erdgeschoss des Bahnhofs. Es wurde eine kleine Küchenzeile eingebaut und ein Raum für Besprechungen und Jugendproben hergerichtet. Der Umbau erfolgte von November 2003 bis Februar 2004.

2006 -  50 Jahre und kein bisschen leise

50 Jahre MVU Kapelle

Im Mai 2006 stellte sich Kapelle und Dirigent Peter Gross wieder einmal erfolgreich dem Urteil der Wertungsrichter beim Kreisverbands-Musikfest in Untergruppenbach. Die Bewertung lautete: "Mit sehr gutem Erfolg teilgenommen". 

Circus Musikus auf der Bühne

Auch in diesem Jahr stellte sich der Verein einem weiteren Großereignis, dem Fest zum 50-jährigen Bestehen des Vereins. Vom Festabend am Freitag, den 14. Juli bis Montag den 17. Juli feierte der Musikverein bei herrlichstem Wetter auf den Jagstwiesen im großen Festzelt. Dabei durften neben dem großen Festumzug auch Auftritte unserer Musikfreunde aus Duttenberg, Bachenau, Affaltrach, Obergriesheim, Höchstberg und natürlich unserer Partnerkapelle aus Nordendorf ein Bayern nicht fehlen. Beim Kinder- und Jugendprogramm am Montag zeigten die im Herbst 2003 gegründete Anfängerkapelle "Circus Musikus" unter der Leitung von Bettina Eitzenhöffer und die Jugendkapelle unter der Leitung von Michael Späck ihr Können.

2006 - 2019 Konstanz kehrt im Verein ein

Unter dem bis heute aktiven Dirigenten Peter Gross und Vereinsvorsitzenden Anton Kaplik, der das Amt im März 2005 übernommen hatte, kehrt im Musikverein eine davon nicht gekannte Konstanz ein. Peter und Toni sind zu einem festen Bestandteil unseres Vereins geworden und das Vereinsleben wäre ohne sie nicht mehr denkbar. Nach 21 Jahren im Ausschuss, davon 13 als erster Vorstand lassen wir Toni nur sehr ungern gehen.

Die jährlichen Frühjahrskonzerte unter seiner Leitung boten immer für jeden Geschmack etwas. In besonderer Erinnerung bleiben, werden wohl das Konzert 2012, bei dem die Untergriesheimer ihr Konzertprogramm selbst wählen durften und das Konzert 2014, bei dem unter dem Motto "Crime Time" Musikstücke mit schauspielerischen Darbietungen kombiniert wurden. 

Die Jugendkapelle wurde nach vielen kurzzeitigen Dirigentenengagements im Jahr 2012 von Waldemar Gottselig übernommen unter dessen Leitung die Jugendarbeit gut voran kam und wir einige neue Jungmusiker in unserer Kapelle begrüßen durften. Waldemar leitete die Jugendkapelle bis zu den Sommerferien 2017. Er wurde mit einem Grillfest verabschiedet. Als sein Nachfolger übernahm Dirigent Peter Gross zusätzlich zur aktiven Kapelle auch die musikalisch Leitung unsere Jugend.

Kalendertitelbild

Im September 2016 feierte der Musikverein sein 60-jähriges Bestehen mit einem Festabend. Zu diesem haben sich innerhalb der Kapelle mehrere kleine Musikgruppen zusammengefunden, die nach dem ersten offiziellen Teil, der von der aktiven Kapelle umrahmt wurde, den zweiten Teil der Veranstaltung musikalisch umrahmt haben. Es waren dies unter anderem eine Blechbläsergruppe, eine Gruppe des tiefen Blechs und ein Saxophonquartett. In der Pause versorgte der Verein seine Gäste mit einem reichhaltige Angebot an Fingerfood. Zu diesem Anlass fand in der Kapelle auch ein Fotoshooting mit Ramona Eitzenhöffer statt. Aus den Bildern wurde ein Kalender für das Jahr 2017 erstellt, der beim Jubiläum verkauft wurde. Einige der tollen Ergebnisse finden Sie hier. Zu diesem Anlass wurde auch unser langjähriger 1. Vorsitzender Anton Kaplik zum 3. Ehrenmitglied des Vereins ernannt. 

Kirchenkonzert 2017

Der 2.Vorsitzende des Kirchengemeinderats und Leiter des St. Johannes-Chors Dietmar Wenzel schlug an diesem Abend vor, dass man doch nach so langer Zeit mal wieder ein gemeinsames Konzert veranstalten könne und im Oktober 2017 kam es dann zum gemeinsamen Musizieren in der Kirche.

ab 2019

In diesem Jahr findet nun nach 18 gemeinsamen Jahren ein Umbruch im Verein statt. Peter Gross verlässt die aktive Kapelle nach einem Abschiedskonzert am 12.05.19. Wir bedanken uns bei Peter für die gemeinsame Zeit und freuen uns, dass er der Kapelle als Kamerad und Jugenddirigent erhalten bleibt. 

Auch im Vorstand hat sich einiges verändert. Seit dem 22.03.19 heißt der neue 1. Vorsitzende Wolfgang Seewald.

Als neuer Dirigent wurde im Mai 2019 Volker Neuberger aus Waldmühlbach verpflichtet.

Mit ehrgeizigen Plänen gestartet, wurde unser musikalisches Leben im März 2020 allerdings jäh gestoppt. Wie unser gesamtes soziales Leben, liegt auch unser musikalisches Leben seitdem, dank eines kleinen Virus namens COVID-19 flach. Im Sommer 2020 gab es aufgrund der Erleichterungen eine Zeit der Proben in Kleingruppen, oder wenn möglich im Freien, doch auch diese Möglichkeit, sowie alle Pläne uns der Öffentlichkeit zu präsentieren, wurden spätestens im Dezember wieder zunichte gemacht. Im Januar 2021 war uns allen klar, dass wir uns eine Weile nicht mehr sehen und gemeinsam musizieren können. Einzelne Musiker entschlossen sich, um im Kontakt zu bleiben und die Zeit sinnvoll zu nutzen, ein regelmäßiges Online-Treffen zu initiieren. Gefüllt mit Musiktheorie, Quizabenden, Vereinsarbeit und vor allem auch einer Menge Spaß etablierte sich der Mittwochabend über Wochen hinweg mit konstanten, aber auch wechselnden Gästen zu einem festen Termin im Leben unserer MusikerInnen sowie des Dirigenten. Der Höhepunkt war mit Sicherheit die Online-Weinprobe mit der Firma Leiss aus Gellmersbach, von der wir sicherlich noch lange erzählen werden.


Am 1. Mai wurde es dann schon etwas realer, denn wir boten den UntergriesheimerInnen „Hähnchen to go“ an. Mit über 300 Bestellungen wurde klar: Der Hunger nach Normalität ist groß. Auch wir spürten an diesem Tag, dass etwas Routine wiederkehrt und freuten uns, wie schon lange nicht mehr, auf das Schälen von Kartoffeln, Backen von Kuchen und Frittieren von Hähnchen. Vielen Dank an die Helfer(-Haushalte) und den Organisator Wolfgang Seewald.

Leider mussten wir Ende Mai einen schmerzlichen Rückschlag verkraften, den wir wohl alle noch nicht so schnell verstehen werden. Plötzlich und mit tiefer Trauer mussten wir unseren Vereinskameraden, unser langjähriges Mitglied im Vorstand und über die Maße engagierten Nachbarn, Freund und Familienangehörigen Wilhelm Geiger verabschieden. Wir sind froh, dass wir ihm auf dem Friedhof auch musikalisch die letzte Ehre erweisen durften.

Im wärmeren Monat Juni zeichnet sich nun ab, dass wir unter Einhaltung aller Hygiene- und Abstandsregeln und der Devise „Genesen-Getestet-Geimpft“ und unter freiem Himmel wieder die ersten Töne spielen können. Wenn Sie also Lust haben, öffnen Sie am Mittwochabend die Fenster und lauschen den ersten Tönen nach der Generalpause.